Als der Nashorn Norbert am Königsfelsen ankam, standen schon jede Menge Tiere um den Eingang des Felsens und versuchten hineinzuschauen. Leo selbst stand mit in der Menge. Als Norbert dichter kam, erkannte er, dass der gesamte Felsen geflutet war. Überall war Wasser und das halbe Gehege war nass. Niemand konnte sich die Überschwemmung erklären und die meisten waren ratlos.
Als sich jedoch die Otterdame Olga anbot mal nach dem rechten zu tauchen, nickten alle einvernehmlich. Nach ein paar Minuten des Schweigens und Starrens auf den Eingang des Felsen kam sie wieder heraus und schüttelte ihr Fell trocken. Sie berichtete, dass das Wasser wohl aus einer verstopften Toilette kommen würde. Leo war außer sich, so etwas hat es im Königsfelsen noch nicht gegeben - verstopfte Rohrleitungen. Nach einigem Hin und Her beschlossen das Wasserschwein Walter, der Katta Karlchen und die Otterdame Olga mit vereinten Kräften das Rohr von der Verstopfung zu beseitigen. Sie tauchten in das Innere des Felsens und machten sich als dann ans Werk. Es dauerte Ewigkeiten und gefühlte 50 Tauchgänge bis sie es schließlich aufgaben.
Dann erinnerte sich das Erdmännchen Eduart daran, wie er vor kurzem die Menschen bei einem Gespräch belauscht hatte. Es ging dabei ebenfalls um verstopfte Rohre und eine Art Tier, was dabei helfen sollte. Das Tier sollte noch im Laufe diesen Morgens geliefert werden. Und just in diesem Moment hörten sie ein lautes Poltern. Die Tiere liefen aufgeschreckt in ihre Gehege zurück, schließlich durften die Menschen nichts davon erfahren.
Während die Verstopfung beseitigt wurde, war es den Tieren nicht möglich dabei zu zusehen. Die meisten waren damit beschäftigt Kunststücke für ihr Frühstück zu machen oder holten sich ein paar Streicheleinheiten bei ihren Pflegern ab. Auch Löwe Leo konnte nicht wirklich dabei zusehen. Er konnte von seinem Innengehege, wohin er wegen der Überschwemmung gebracht wurde, nur einen ganz kleinen Teil draußen überblicken.
Am Abend, als alle Menschen den Zoo verlassen hatten, liefen die Tiere wieder zum Königsfelsen. Und siehe da, die Überschwemmung war weg und das Gehege war wieder trocken. Alle wollten natürlich wissen, was passiert sei und fragen Löwe Leo aus. Und was er berichtete war mehr als interessant. Er erzählte von einem großen grauen Tier mit einem langen Rüssel. Die Menschen nahmen den Rüssel des Tieres und steckten ihn in verstopften Rohre. Das Tier machte daraufhin sehr merkwürdige Geräusche und fing an zu zappeln. Nach einigen Minuten jedoch hörte es auf und als Löwe Leo wieder nach draußen durfte, was das Tier und die Überschwemmung weg.
Alle blickten sich verdutzt an und fragten sich, was das wohl für ein Tier gewesen sein könnte. Da brach plötzlich die Antilope Anabelle hervor und erzählte von großen grauen Tieren mit Rüssel, die in ihrer Heimat lebten. Man nannte sie Elefanten und hatte großen Respekt vor ihnen, obwohl sie als recht ruhige Zeitgenossen beschrieben wurden. Die Tiere waren sich einig, es konnte nur ein Elefant gewesen sein, der neu im Zoo war. Als jedoch nach einigen Tagen und Wochen immer noch kein neues Schild aufgestellt wurde, kein neues Gehege für den Zuwachs gebaut wurde und das große graue Tier mit dem Rüssel nicht noch einmal auftauchte, waren alle sehr enttäuscht. Schließlich hätten sie gerne den Helfer in der Not kennen gelernt.
Was die Tiere jedoch nicht wussten ist, dass es sich keineswegs um ein Tier gehandelt hat, sondern um eine Maschine. Nun ja, diese hat auch einen langen "Rüssel", wenn man so will. Dennoch bleibt sie aus Metall. Die Menschen hatten damals nicht von einem Neuzuwachs für den Zoo gesprochen, sondern von einer Firma, die am nächsten Tag vorbei kommen sollte. Diese sollte die verstopften Rohre im ganzen Zoo wieder auf Vorderman bringen und würde eigens dafür eine spezielle Maschine mitbringen und es handelte sich bei ihr um die Rohrreinigung Schwerin.