Burnout-Syndrom - Wenn die Arbeit krank macht

Erschöpft, müde, ausgebrannt – Die innere Flamme erloschen – so beschreiben Burnout-Patienten oft ihren geistigen Zustand.

Burnout-Syndrom - Wenn die Arbeit krank macht

Bayern: Nichts geht mehr. Wenn der Druck im Job zu groß wird, Angestellte sich ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen, unter Angstzuständen leiden, nicht mehr schlafen können und weniger leistungsfähig sind, folgt meist die Diagnose: Burnout. Haben Sie zu viel Stress oder schon ein Burnout? Wie äußern sich die ersten Anzeichen, was sind die Ursachen des Ausgebranntseins und welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei totaler Erschöpfung?

Alles, was Sie zum Thema Burnout wissen müssen

Burnout ist ein Begriff, der für alle möglichen Arten von Stress, Antriebslosigkeit und Formen der Depression verwendet wird. Dennoch: Burnout ist ein Begriff, der nicht klar definiert ist, sagt Prof. Dr. rer. nat. Marian H. Cebulla, psychotherapeutischer Leiter des Bereiches Psychosomatik, Psychotherapeut und Diplom-Psychologe in der Privatklinik Der Jägerwinkel in Bad Wiesee in Bayern. Jeder stelle sich etwas anderes darunter vor. Allgemein gültig ist allerdings die Annahme, dass es sich beim Burnout "um einen Erschöpfungszustand handelt, der arbeitsassoziiert entstanden ist". Es beschreibt einen chronischen körperlichen und emotionalen Erschöpfungszustand. Denn: Wer die Seele vergisst, den erinnert der Körper. Je nach Schwere der Symptome kann mit Hilfe von Psychologen oder Psychiatern eine Bahndlung begonnen werden. In einem individuell erarbeiteten Behandlungskonzept erfahren Sie umfassende therapeutische Unterstützung und Hilfe. Psychotherapie und Medikamente sind möglicher Bestandteil der Therapie. Auch Änderungen im Alltag können helfen. Mit Stressbewältigung, Zeitmanagement, Entspannungstechniken und der grundlegenden Klärung eigener Standpunkte und Ziele ist oft schon viel zu erreichen.

Bin ich Burnout-gefährdet?

Erste Anhaltspunkte erhalten Sie nach den folgenden Aussagen. Lesen Sie die Aussagen durch und überlegen sie, was auf Sie zutrifft. Wichtig! Dieser kleine Test ersetzt keine ärztliche Diagnose. Er kann lediglich einen Hinweis darauf geben, dass bei Ihnen vielleicht zurzeit etwas nicht ganz stimmt, dass Sie unter einer hohen Belastung stehen und sich tendenziell zusätzlich unter Druck setzen.

  • Ich erwarte von mir höhere Leistungen bei meinen täglichen Aufgaben, als die meisten anderen Menschen von sich verlangen.
  • Wenn ich bei meiner Arbeit versage, dann bin ich als Mensch an sich ein Versager.
  • Für mich ist es sehr wichtig, dass mich andere Menschen mögen.
  • Wenn Dinge schief gehen, mache ich üblicherweise mich selber dafür verantwortlich.
  • Kollegen um Unterstützung zu bitten, ist ein Zeichen von Schwäche.
  • Ich vermeide es, Risiken einzugehen, wann immer es möglich ist.
  • Ich habe genug Probleme im Leben gehabt und habe es verdient, keine neuen mehr zu bekommen.
  • Andere Menschen haben nicht das Recht, mich unfreundlich zu behandeln und schon gar kein Recht dazu, mich zu kritisieren.

Wenn Sie einer oder mehreren Aussagen zugestimmt haben, muss das noch lange nicht heißen, dass Sie unter Burnout leiden. Insbesondere dann nicht, wenn Sie sich in Ihrem Leben, beruflich wie privat, wohl fühlen, erfolgreich und glücklich sind, so Dr. med. Detlef Otto, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin aus der Privatklinik für Burnout in Bayern. Nachdenklich sollte es Sie aber machen, wenn Sie sich in einer beruflichen Situation befinden, die Sie als sehr bedrückend empfinden. Ebenfalls, wenn Ihre Stimmung und Ihr Schlaf beeinträchtigt sind, Ihre Konzentrationsfähigkeit in der letzten Zeit gelitten hat oder wenn Sie nur noch widerwillig ins Büro gehen oder am Wochenende viel an ihre Arbeit denken. Sie sollten dann auf jeden Fall einen Gang zurückschalten.

Wenn Sie unter Ihrer derzeitigen Lebenssituation leiden und es nicht schaffen, alleine – oder mit der Hilfe von Freunden – etwas zu ändern, dann sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Beispielsweise einen Psychotherapeuten.